Gemeiner Beifuß

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Gemeiner Beifuß
Artemisia vulgaris
Synonyme
Gewöhnlicher Beifuß, Gewürzbeifuß, Besenkraut, Fliegenkraut, Gänsekraut, Johannesgürtelkraut, Jungfernkraut, Sonnenwendkraut, Weiberkraut, Werzwisch, Wilder Wermut, Wisch
Artemisia vulgaris.jpeg
Gemeiner Beifuß
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Asteriden
Ordnung Asternartige
Asterales
Familie Korbblütler
Asteraceae
Gattung Artemisia


Botanik

Den Gemeinen Beifuß (Artemisia vulgaris) findet man an vielen Stellen im Lande. In Europa auf Ödland, an Wegen, Ufern und Auen bis etwa 1800 m Höhe. Er gehört zu der großen Pflanzenfamilie der Korbblütler.
Die meist straff auftrecht wachsenden Pflanzen sind mehrjährig und werden je nach Standort etwa 1 m, manchmal bis zu 2 m hoch. Die Blätter sind 1- bis 2-fach fiederteilig mit spitzen Zipfeln, oben dunkelgrün und kahl, unten weißfilzig. Je nach Region erscheinen die gelblichen Blüten von Juli bis Oktober. Reife Samen gibt es etwa ab Ende August.
Angebaut wird der Gemeine Beifuß zur Belieferung des Frischmarktes mit getrockneten Zweigen einschließlich Blätter sowie für die Trocknungsindustrie.

Saatgut und Keimung

Samen Daten

  • Form: ähnelt einem kleinen Roggenkorn
  • Größe: sehr klein
  • Größe: etwa 1,2-1,6 mm lang und 0,4-0,5 mm dick
  • Farbe: von gelblich grau bis dunkelgrau
  • Tausendkornmasse (TKM): 0,1-0,2 g


Keimung

  • Erfogreich bei 15-30°C
  • Bei niedrigeren Temperaturen oft schlechtes Auflaufen
  • Für Junpflanzenanzucht optimale Keimtemperatur von 15-30°C
  • Keimdauer: Bei 20°C etwa in 14 Tage


Saatgutübertragbare Krankheiten

  • Puccinia sp. (Rost)


Bilder


Saatgut Anbieter

Sattgut vom "Gemeinen Beifuß" gibt es als Normalsaatgut im Fachhandel. Übliche Saatguteinheiten sind: 10g, 100g und 1000g. Da das Saatgut von Artemisia vulgaris nicht wie die meisten Gemüsearten den speziellen Vorschriften entsprechn muß, beim Einkauf die Keimfahigkeitrate und andere Qualitätskriteren bestätigen lassen.


Bilder zum Gemeinen Beifuß


Anbau

Angebaut wird der Gemeine Beifuß zur Belieferung des Frischmarktes mit getrockneten Zweigen einschließlich Blätter sowie für die Trocknungsindustrie.

Beifuß als Küchenkraut und Heilpflanze

Wirksame Teile:
Junge Blätter, blühende Sprossspitzen (Juli - Oktober), Wurzeln (Oktober); zu Pulver zerreiben und vor Licht geschützt aufbewahren (Blätter und Sprossspitzen), Wurzeln im Ofen trocknen.
Inhaltsstoffe:
Ätherisches Öl, Harz, Gerbstoff, Schleim, Insulin.
Blätter:
Vitamin A1, B1, B2, C.
Medizinische Eigenschaften:
Fiebersenkend, krampflösend, reguliert die Menstruation, tonisch, wurmtreibend.
Anwendung:
Innerlich und äußerlich; Appetit, Darmparasiten, Erbrechen, Fieber, Fuß, Gallenblase, Hautgeschwür, Insekten, Menstruation.

Eine Anwendung für schwangere Frauen untersagt. In größeren Mengen giftig, deshalb Dosierung genau beachten.


Heuschnupfenauslöser

Die Pollen des Beifußes sind ein häufiger Auslöser allergischer Reaktionen. Sie werden morgens bzw. vormittags freigesetzt. Die Pollen werden vom Wind verbreitet.
Weitere Infos


Siehe auch in Hortipendium


Weblinks


Quellen

  • Josef Schlaghecken (2020): Rund um das Saatgut: Gemeiner Beifuß. In: Zeitschrift "Gemüse". 56. Nr. 5. Seite 431-32.