Auerbacher
Auerbacher | |
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Systematik | |
Gattung | Zwetsche Prunus domestica |
Herkunft | Zufallssämling |
Eignung | Backfrucht |
Auerbacher ist eine Zwetschensorte, die seit 1875 als Backfrucht vermarktet wird. Die Sorte ist ein Zufallssämling aus Auerbach an der Bergstraße und wurde von J.F. Koch gefunden. Seit den 50er Jahren ist die Sorte recht bekannt und aufgrund ihrer hohen Erträge sehr beliebt und wird seit den 60er Jahren verstärkt in Hessen und Rheinland-Pfalz angebaut.
Inhaltsverzeichnis
Blüte, Befruchtung, Frucht
Die Blütezeit ist mittelspät und zusammen mit ,Fellenberg' einzuordnen. Die Blüte ist selbstfruchtbar und fungiert als Pollenspender von mittlerer Qualität.
Die Früchte sind mit einem Durchmesser von 30 - 36 cm mittelgroß und relativ breit. Sie wiegen meist zwischen 23 und 35 Gramm. Die Frucht läuft am Stiel spitz zusammen. Der Stiel selbst ist dick und kurz. Die Frucht ist dunkelblau gefärbt und beduftet, schattenseitig geht die Färbung ins Rötliche über. Der Stein ist freiliegend und recht klein. Das Fruchtfleisch ist fest, herb und dunkelgelb gefärbt. Der Geschmack wird als harmonisch, teilweise jedoch auch als fad beschrieben. Der durchschnittliche Zuckergehalt beträgt 17,5 % Brix. Als Backfrucht zeichnet sie sich durch ihre trockenbackende Eigenschaft und den geringen Farbverlust aus.
Wuchsverhalten
Die Sorte Auerbacher entspricht in ihrem Wuchsverhalten Wuchstyp 1. Dieser wird durch einen flachen Astabgang, eine sehr starke Verzweigung und gute Triebregeneration charakterisiert. Die Sorte hat rötliche, behaarte Triebe mit dicken, dunkelgrünen Blättern. Ältere Bäume verkahlen ein wenig von innen.
Ernte und Ertragsverhalten
Die Sorte reift Ende August bis Anfang September, ungefähr 10 Tage vor der Hauszwetsche. Zur Ernte sind 1 - 2 Pflückdurchgänge mittlerer Pflückleistung notwendig. Der Ertrag setzt sehr früh ein, ist hoch und relativ regelmäßig. Da Sommerfruchtfall bedeutend sein kann, deshalb keine Ausdünnung.
Sortierung und Lagerung
Es handelt sich um eine sehr robuste Sorte, die mit 3 Wochen eine gute Lagerfähigkeit aufweist.
Anfälligkeiten
Die Sorte ist hochgradig scharkaanfällig. Der Befall zeigt sich auch in starkem Vorerntefruchtfall. Auch für die Valsa-Krankheit ist Auerbacher anfällig.
Des weiteren ist die Sorte oft von Baumsterben betroffen. Es kann zu sehr starken Baumausfällen ab dem 5. Standjahr kommen. Die ist unabhängig von der Unterlage und kommt vor allem auf nicht geeigneten Standorten vor. Deshalb ist es wichtig nur warme und trockene Lagen auf leichten bis mittleren Böden mit gutem Wasserabzug zu wählen.
Quellen
Manfred Fischer (2003): Farbatlas Obst-Sorten. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8001-5547-8
Martin Balmer (2011): Praxisanleitung "Zwetschen, Pflaumen, Mirabellen" - Qualitätsproduktion. DLR Rheinpfalz, Kompetenzzentrum Gartenbau. Rheinbach.