Ableger

Aus Hortipendium
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Ableger sind eine Form der vegetativen Vermehrung, die bei Gehölzen im Frühjahr vor dem Austriebe statt findet. Bei dieser Vermehrungsmethode werden aus ein- oder mehrjährige Trieben einer Mutterpflanze neue und selbstständige Pflanzen gebildet. Dies geschieht durch die Eigenschaft einiger Pflanzenarten, bei längerer Bedeckung der Triebe, an diesen Wurzeln auszubilden. Im Unterschied zu den Abrissen werden bei den Ablegern die Triebe nieder gelegt und treiben nicht aus dem Mutterpflanzenkopf aus.

Die Triebe des Vorjahres werden in flache Erdrillen abgelegt und fesgesteckt, aber noch nicht bedeckt. Nach dem Austreiben der Knospen wird mit fortschreitendem Wachstum der Seitentriebe (Mai/Juni) mehrmals angehäufelt, wodurch die Wurzelbildung gefördert wird. Das obere Drittel der Triebe sollte dabei frei sein. Im Herbst werden die fast selbstständigen Seitentriebe von der Mutterpflanzen getrennt und ausgepflanzt. Diese Vermehrung findet beispielsweise bei Gehölzen wie Prunus avium, Ribes sanguineum, Obstunterlagen (z.B. Quitte C, Quitte A) und Wisteria sinensis statt.

Quelle

Holger Seipel (2007): Fachkunde für Gärtner. Dr. Felix Büchner - Verlag Handwerk und Technik GmbH. Hamburg. ISBN 978-3-582-041555

Heinrich Beltz (1998): BdB Ausbildungsbuch - Vermehrung und Weiterkultur. Verlagsgesellschaft "Grün ist Leben" mbH. Pinneberg.